Die Freifunker-Iniative setzt sich für den Aufbau eines bundesweiten freien WLAN-Netzwerks ein. Der Internetzugang erfordert keine Registrierung und kann kostenlos genutzt werden. Die Idee eines Funknetzwerks entstand etwa 1996 mit dem Ziel, allen Orten einen Internetzugang zu bieten, die noch über keinen DSL-Anschluss verfügten. In Deutschland existieren derzeit rund 400 Gruppen, die sich derzeit für Freifunk einsetzen und in etwa 40.000 freien Internetzugängen resultiert.
In der Stadt Tübingen sind schon 70 Freifunk-Router aktiv, die von Restaurants, Kneipen, Privatpersonen, Kirchengemeinden und Unternehmen angeboten werden. Die Störerhaftung umgehen die Freifunker mit einem VPN-Tunnel, der eine Verbindung zum Gateway in Stuttgart aufbaut und über einen Umweg ins Ausland gesendet. Die IP-Adresse der Nutzer wird auf diese Weise verschleiert mit dem Nachteil, dass die Geschwindigkeit sich durch die Umleitung verlangsamt.
Zur Realisierung eines freien WLAN-Hotspots ist ein Router mit Freifunk-Software und ein Internetzugang erforderlich. Die Reichweite der Router beläuft sich auf bis zu 100 Meter und größere Distanzen werden mittels Richtfunkstrecken überbrückt. Der überregionale Förderverein Freie Netzwerke hat ein Informationsportal installiert, mit dem Ziel soziale Träger und lokale Freifunkgruppen zusammenzubringen.
Das Ziel der Freifunker ist ein „zentrumloses Bürgernetz“, welches nicht so leicht deaktiviert werden kann. Alle Anwender können mitmachen und selbst festlegen, welche Bandbreite sie anderen Nutzern zur Verfügung stellen wollen. Die LTE-Frequenzen würden Stefan Tzeggai von den Freifunkern zufolge, für das mobile Surfen nicht ausreichend sein. Wie er erklärt, seien derartige Mesh-Netzwerke sinnvoll und dabei vor allem im Katastrophenfall oder wenn das Breitbandnetz eines Providers wieder ausgefallen sein sollte. Bei Mesh-Netzwerken werden Router untereinander verbunden.
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