Rein technisch gesehen besteht eine Telefonvorwahl aus einer Ziffernfolge, mit der man einen bestimmten Telefonanschluss anwählt. Dieser Telefonanschluss kann sich an einem geographischen Ort oder im so genannten nicht-geografischen Rufnummernraum befinden. Bei dem nicht-geographische Rufnummernraum handelt es sich besonders häufig um ein eigenständiges Telefonnetz zum Beispiel für den Mobilfunk. Darüber hinaus sind jedoch auch die Telefonnummern bestimmter Dienste wie zum Beispiel Servicerufnummern oder Telefonnummern für eine so genannte Sparvorwahl für Call by Call Anrufe geographisch nicht fest zuzuordnen. Die Ortsvorwahlen entstanden, weil zu Zeit der Errichtung des modernen Telefonsystems jeder einzelne Ort ein eigenes, deutlich abgegrenzte Telefonnetz bekam. Jeder Telefonnummer steht außer bei Ortsgesprächen im lokalen Telefonnetz die so genannte Verkehrsausscheidungsziffer voran, die über eine Einwahl in das nationale oder in das Telefonnetz eines anderen Landes entscheidet. Da die ITU (Internationale Fernmeldeunion) die internationalen Ländervorwahlen genormt hat, ändert sich die Vorwahlnummer eines Landes nicht, ganz gleich aus welchem Land man dorthin anruft. Um welche Art von Telefonnummer es sich handelt, kann man gut am ersten Teil der Ziffernfolge erkennen. Ist es eine Telefonnummer, die nur an einem bestimmten Ort erreicht werden kann, enthält sie auf jeden Fall die voran gestellte Ortsnetzkennzahl. Auch Servicenummern und die Einwahl nach dem Call by Call haben solche typischen Ziffernfolgen, nach denen sie gut unterschieden werden können. Die internationale Telefonvorwahl Nutzung der IP-Telefonie – also beim Telefonieren über das Internet – funktioniert nach eigenen Regeln, weil sie eine völlige andere technische Infrastruktur außerhalb der Telefonnetze nutzt.

Call by Call Anbieter sind bei vielen Telefonkunden besonders beliebt, weil man mit deren Services zu günstigeren Konditionen telefonieren kann, als bei einer nationalen Telefongesellschaft wie der Telekom in Deutschland. Jeder Call by Call Anbieter verfügt über eine eigene Netzkennzahl als Netzvorwahl. Um einen Anbieter zu erreichen, wählt man deshalb erst dessen Netzkennzahl bevor die eigentliche Rufnummer erfolgreich angewählt werden kann. In Deutschland sind zwei Arten von Angeboten üblich, die entweder mit oder ohne Anmeldung funktionieren können. Am weitesten verbreitet sind Call by Call Services, bei denen keine Anmeldung erforderlich ist. Diese Variante ist gleichzeitig besonders einfach zu handhaben, weil man vor einem Anruf und Anwahl der eigentlichen Orts- oder Netzvorwahl und Nummer einfach nur die Vorwahl des jeweiligen Anbieters wählt. Call by Call Angebote mit Anmeldung erfordern, dass man sich zunächst bei dem jeweiligen Anbieter mit seiner Telefonnummer anmeldet. Da der Anbieter damit weiß, wie viele Nutzer seinen Dienst beanspruchen, kann er seine Kapazitäten besser planen. Das sorgt dafür, dass immer genügend Leitungen für die Nutzer dieses Anbieters freigeschaltet sind. Auch in der Gebührenberechnung unterscheiden sich die beiden Varianten der Call by Call Dienste. Bei Diensten mit Anmeldung wird oft eine Grundgebühr zusätzlich zu den Gesprächsgebühren erhoben, ohne Anmeldung werden nur Gesprächsgebühren fällig.

Darüber hinaus gibt es Tarifmodelle, die nach verschiedenen Kriterien wie Anrufen oder für bestimmte Perioden Mindestumsätze vorsehen. Call by Call ist nicht nur einfach für günstiges Telefonieren zu nutzen, sondern auch abrechnungstechnisch ist die Call by Call Nutzung für den Nutzer sehr unkompliziert zu handhaben. Da die Call by Call Anbieter eng mit den großen Telefongesellschaften zusammenarbeiten, erfolgt die Abrechnung einfach mit der normalen Telefonrechnung.