Seit 2005 prägt der Begriff „Triple Play“ die Telekommunikationslandschaft. Gemeint ist damit ein gebündeltes Angebot von Fernsehen, Telefonie und Internet. Bei nur einem einzigen Anbieter wird ein Multimediapaket bestellt, das einen rundum mit allem versorgt, was im Bereich Entertainment und Kommunikation wichtig ist.
In den letzten Jahren hat sich im Bereich Triple Play ein großer Konkurrenzkampf aufgetan. Immer mehr Anbieter versuchen, mit ihren Paketen zu überzeugen. Für den Kunden heißt das nicht nur Augen auf und vergleichen – es kann auch kräftig gespart werden. Stellt man es geschickt an und befasst sich mit den Angeboten der entsprechenden Provider, kann man von günstigen Paket-Preisen profitieren.
Triple Play über Telefon oder Kabel?
Dank unserem digitalisierten Zeitalter sowie der Nutzung verschiedener Übertragungsfrequenzen kann Triple Play grundsätzlich in zwei Varianten angeboten werden:
- über die Telefonleitung
- über das TV-Kabel
Betrachtet man sich die für Triple Play verwendeten Netzstandards, fällt auf, dass es mittlerweile nicht nur möglich ist, über die Telefonleitung fernzusehen. Auch das Telefonieren über TV-Kabel ist nicht mehr länger eine Herausforderung. Um die Bandbreite zu erhöhen, rüsten Telefonbetreiber auf VDSL auf. Kabelnetzbetreiber hingegen müssen ihre Netze rückkanalfähig ausbauen, bevor sie Telefonieren per Kabel anbieten können. Nur so können Kunden auch Daten senden, was für das Telefonieren und Schreiben von E-Mails unerlässlich ist.
Welche Voraussetzungen brauche ich für Triple Play?
Nicht überall können Triple Play Angebote wahrgenommen werden. Da für den reibungslosen Ablauf bestimmte Übertragungsraten möglich sein müssen, ist ein vorheriger Verfügbarkeitscheck erforderlich. Eine wichtige Voraussetzung, die erfüllt werden muss, ist die Möglichkeit, Raten bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreichen zu können. Dies ermöglicht es, Fernsehen über das Internet zu empfangen. Gleichzeitig kann über den Anschluss auch telefoniert sowie im Internet gesurft werden.
Minimum für Triple Play sind 6 Megabit pro Sekunde. Ansonsten wird es schwer, große Daten über das Internet zu transferieren oder sich mit Online-Spielen zu vergnügen, während der Fernseher läuft. Mit einer herkömmlichen Telefonleitung oder über Satellit ist es also nicht möglich, Triple Play zu nutzen. Ausschließlich Kabelnetze und VDSL-Netze sind dafür ausgelegt.
Bislang verfügt noch nicht jeder Haushalt über einen schnellen DSL-Anschluss. Die meisten nutzen den Telefonanschluss sowie das Internet analog oder per ISDN. Bevor überhaupt an einen Dreifach-Anschluss via DSL gedacht werden kann, müsste dieser Übertragungsstandard landesweit eingeführt werden. Tatsächlich jedoch ist es noch nicht überall möglich, die moderne Übertragungstechnik zu nutzen. Deswegen haben in Sachen Triple Play vor allem TV-Kabelanbieter die Nase vorn. Immerhin erreichen diese knapp 70 Prozent der Bevölkerung.
Welche Vorteile bietet Triple Play?
Telefonieren, Surfen und Fernsehen über einen Anschluss und Anbieter wird nicht ohne Grund immer beliebter. Diese Variante hat einige Vorteile gegenüber einzeln buchbaren Services. Zunächst einmal schafft Triple Play wesentlich mehr Möglichkeiten, in der Entertainment-Welt aktiv zu sein. Auch dort, wo gängige DSL-Zugänge nicht möglich sind, wird durch die andere Technik schnelles Surfen im Internet möglich. Auch der Empfang vieler Fernsehprogramme in herausragender Qualität überzeugt. Gleichzeitig muss man sich nicht mit mehreren Anbietern abgeben, sondern hat alles aus einer Hand. Anstatt sich bei einem Umzug stundenlang ein eigenes Paket aus mehreren Anbietern zusammenzubasteln, kann man sich ganz bequem für einen Anbieter entscheiden. Bei Problemen und Störungen ist die Kommunikation mit einem einzigen Betreiber wesentlich einfacher als es bei drei unterschiedlichen der Fall wäre. Als wären dies nicht schon genug Gründe, sich für ein gebündeltes Angebot zu entscheiden, erhält man monatlich auch nur nur noch eine Gesamtrechnung. Für noch mehr Kostenkontrolle sorgen die zahlreichen Flatrate-Angebote, auf die sich die DSL- und Kabelnetz-Betreiber spezialisiert haben.
Wer sich für das digitale Fernsehen entscheidet, wird ziemlich bald feststellen, dass dies noch weitere Vorteile mit sich bringt. Unabhängig von den Sendezeiten kann auf ein großes Angebot zugegriffen werden. Spezielle Video-on-Demand-Angebote machen den Kinobesuch in Zukunft überflüssig. Gegen ein entsprechendes Entgelt können die neuesten Blockbuster bequem auf dem heimischen Sofa angeschaut werden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Fernsehen durch Triple Play interaktiv wird. Bei einigen Formaten haben Zuschauer die Möglichkeit, darüber abzustimmen, welche Kameraperspektive oder welche Tonübertragung sie sich bei Sportübertragungen wünschen. Toll ist auch die Unabhängigkeit von Sendezeiten einzelner Dokus, Reportagen, Filme und Serien. Wenn man zur Prime-Time nicht zuhause ist, kann die Wunschsendung ganz einfach von unterwegs aus via App zur Aufnahme einprogrammiert werden. Das schafft Unabhängigkeit, schließlich kann man die Sendung zu einem späteren Zeitpunkt ansehen und muss seine Freizeitaktivitäten nicht mehr nach Sendeterminen ausrichten. Hier kommt auch der Begriff „Timeshifting“ ins Spiel. Darunter versteht man eine Funktion, die es möglich macht aktuell laufende Sendungen zu unterbrechen und zurück zu spulen.
Wer bietet Triple Play an?
Ist die Entscheidung für Triple Play gefallen, gilt es jetzt nur noch, einen passenden Anbieter zu finden. Je nach Region kommen unterschiedliche Anbieter infrage, schließlich hängen die Möglichkeiten vom Ausbau des Breitbandnetzes vor Ort ab. Über einen unkomplizierten Verfügbarkeitscheck kann jedoch schnell herausgefunden werden, ob der gewünschte Anbieter im eigenen Wohnort vertreten ist.
Momentan haben vor allem
- Vodafone („Vodafone TV“, DSL-basiert)
- O2
- Kabel Deutschland (Kabel-basiert)
- Telekom („Entertain“, DSL-basiert)
- Unitymedia („3play“, Kabel-basiert)
in Sachen Triple Play die Nase vorne. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich das Angebot in den kommenden Jahren noch erweitern wird. Vom wachsenden Wettbewerb unter den Unternehmen werden vor allem die Kunden profitieren.
Ein Schritt weiter: Quadruple Play
Wem es nicht reicht, Fernsehen, Festnetzanschluss und Internetanschluss über einen Anbieter zu beziehen, kann noch einen Schritt weiter gehen. Einige Telekommunikationsunternehmen bieten Kunden neben den drei Entertainment-Bereichen noch einen weiteren an – den Mobilfunk. Die unter der Bezeichnung Quadruple Play oder auch Quad Play geführten Pakete beinhalten zusätzlich einen Mobilfunkanschluss und erweitern das Angebot damit um den Sektor mobile Kommunikation.
Sehr groß ist der Kreis an Anbietern momentan jedoch nicht. Zudem ist es meistens günstiger, sich für ein Triple-Play-Paket und ein separates Mobilfunk-Paket zu entscheiden. Ganz abgesehen davon, dass jeder ein anderes Nutzungsverhalten zeigt. Eine pauschale Ergänzung im Mobilfunk wäre wenig individuell gestaltbar. Doch gerade darauf, sich seinen Tarif anhand der eigenen Bedürfnisse zusammensetzen zu können, legen viele wert.