Wichtigste Voraussetzung: Telekom-Anschluss

Call by Call Vorwahlen, die also im Gegensatz zu Pre-Selection-Einstellungen vor jedem Anruf neu gewählt werden müssen, können sowohl bei Orts- als auch bei Ferngesprächen eingesetzt werden und die anfallenden Telefongebühren erheblich reduzieren. Voraussetzung ist, dass der Telefonanschluss bei der Telekom eingerichtet und abgerechnet wird. Das Telefonat erfolgt dann über einen anderen Anbieter, dessen Netz über die spezielle Telefonvorwahl oder auch Netzkennzahl erreicht wird. Diese fünf- bis sechsstellige Vorwahl beginnt mit 010 und wird mit den zwei oder drei Ziffern für den Anbieter vor der Einwahl in das Landes- bzw. Ortsnetz gewählt. Zum Beispiel würde ein Anruf in die USA mit 010xx001- und innerhalb Deutschlands nach Mannheim mit 010xx0621- beginnen. Bei Ortsgesprächen entfällt die Vorwahl für das Ortsnetz, es ist also nur die Call by Call Vorwahl vor der eigentlichen Rufnummer anzuwählen. Wurde bereits eine Pre-Selection-Einstellung vorgenommen, wird diese mit der Call by Call Vorwahl überschrieben.

Auf die richtige Vorwahl kommt es an

Wichtig bei der Auswahl eines passenden Anbieters ist aber die Tatsache, dass die Telefonvorwahl, die zu einer bestimmten Zeit im Ortsnetz die günstigste war, bei einem Ferngespräch oder zu einem anderen Zeitpunkt deutlich teurer als eine andere Telefonvorwahl sein kann. Die Angebotsvielfalt bei Sparvorwahlen ist so groß und variabel, dass eine ständige Recherche für wirkliche Ersparnisse erforderlich ist. Zum Beispiel variieren die Festnetz-Angebote im Ortsbereich zwischen 0,15 und 1,75 Cent pro Minute – abhängig vom Wochentag und der Uhrzeit. Vor allen Dingen ist entscheidend, ob es sich um Orts- oder Ferngespräche handelt, wobei für Auslandsgespräche wiederum andere Call by Call Vorwahlen günstig sein können. Auch für die Mobilfunktarife der Deutschen Telekom gibt es Sparvorwahlen, die zum Beispiel mit 1,96 Cent pro Minute einen deutlichen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Mobilfunktarifen bringen. Weil die Tarife aber so variabel sind, wurden die Call by Call Anbieter verpflichtet, zu Beginn des Gesprächs den aktuellen Preis anzusagen und auch Änderungen während des Telefonates bekannt zu geben.

Separate Telefonvorwahl nutzen – über Telekom abrechnen

Unabhängig davon, welche Call by Call Anbieter letztendlich in welchem Umfang gewählt werden, die Abrechnung erfolgt einfach und übersichtlich über die Deutsche Telekom. Auf der normalen Telefon-Rechnung erscheint unter der Überschrift „Beträge anderer Anbieter“ die Auflistung der jeweiligen Gebühren. Naturgemäß kann aber die Deutsche Telekom nicht für Abrechnungsfehler Dritter haften, da auch sie die gelieferten Berechnungen nur weiterleitet. Allerdings müssen auf der Telefonrechnung Kontaktdaten der einzelnen Call by Call Anbieter aufgeführt sein, so dass Reklamationen im Bedarfsfall direkt dort anzubringen sind. Sinnvoll ist immer ein Einzelgesprächsnachweis, der Aufschluss über alle aufgelaufenen Telefonzeitpunkte, -dauern und -gebühren liefert. Wurden keine Einschränkungen hinsichtlich Speicherzeit oder -umfang vereinbart, müssen die Verbindungsdaten 80 Tage verfügbar und somit auch nachträglich abrufbar sein. Wurde eine Einzugsermächtigung für die Deutsche Telekom erteilt, dürfen auch die Telefonkosten für die Call by Call Anrufe auf diesem Weg belastet werden.