Die EU-Kommission hat die Einleitung eines Phase II-Verfahrens gegen die Deutsche Telekom AG und der Bundesnetzagentur zur intensiven Prüfung der Vectoring-Zusage beschlossen. Im Rahmen des Prüfverfahrens sollen Zweifel der EU-Kommission bezüglich der exklusiven Vectoring-Ausbauzusage der Telekom ausgeräumt werden.
Die Zusage der Bundesnetzagentur würde es der Telekom erlauben, die Nahbereiche als einzigster Anbieter mit Breitbandnetzen zu versorgen. Nach Ansicht der EU-Kommission würden per Vectoring zwar 1,4 Millionen Haushalte einen Breitbandzugang mit mehr als 50 Megabit Bandbreite erhalten, doch die Wettbewerber des Bonner Konzerns würden dabei quasi ausgeschlossen. Die Prüfung wird drei Monate dauern und sich der Breitbandausbau der Deutsche Telekom AG verzögern.
Der Branchenverband VATM in dem zahlreiche Wettbewerber der Telekom vereint sind, begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission die Vectoring-Zusage eingehend zu prüfen. Wie der Verband mitteilt, sehe die EU in der Zusage eine allgemeine Gefahr für den Wettbewerb auf den deutschen Breitbandmarkt und auch die Investitionen in Gigabit-Netze könnten davon betroffen sein.
In Deutschland besteht in vielen Regionen eine schlechte oder keine Breitbandversorgung und dieses Problem soll mit dem Breitband-Förderprogramm der Bundesregierung behoben werden. Das Förderprogramm hat ein Volumen von 2,7 Milliarden Euro und davon wurden bisher rund 500 Millionen Euro für Breitbandprojekte bewilligt. Die Deutsche Telekom AG plant mit Vectoring eine bundesweite Breitbandversorgung zu erreichen.
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