Deutschland bei Breitband nur Mittelmaß

Nach einer aktuellen Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), die im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation durchgeführt wurde, bewegt sich Deutschland bei Breitband nur auf dem Mittelfeld und Mittelmaß.

In Bezug auf den Glasfaserausbau würde es dem Ergebnis zufolge mehr als 40 Jahre bis zur flächendeckenden Breitbandversorgung dauern, wenn das Ausbautempo wie in den letzten zwei Jahren bleiben sollte. Ein leistungsfähiges Glasfasernetz spielt eine wichtige Rolle für eine wirtschaftliche Fortentwicklung und zukünftiger Innovationen in Deutschland.

Wie das Studienergebnis berichtet, waren im Jahr 2015 bereits 70 Prozent der Haushalte mit Breitbandzugänge von über 50 Megabit Bandbreite ausgestattet. Auf der anderen Seite verfügten nur 59 Prozent darüber. Die Werte belaufen sich im Land auf 29 bzw. 28 Prozent und die Unterschiede zwischen den Bundesländer sind noch gravierender ausgefallen.

Bei Städten und Stadtstaaten mit einer starken Präsenz von Stadtwerken und Kabelanbietern wie Berlin, Bremen oder Hamburg beläuft sich die Mindestversorgungsquote bezogen auf 50 Megabit Bandbreite auf 90 Prozent. Vor allem ländliche Bundesländer wollen den Abstand zu den Stadtstaaten vermindern und arbeiten daher mit Hochdruck am Aufbau von Breitbandnetzen.

Im Jahr 2015 belief sich Investitionsquote in die Digitalisierung bei Unternehmen auf 25 Prozent des Umsatzes und dieser Anteil soll bis 2020 auf 37 Prozent steigen. Die Investitionen in schnelle Übertragungstechnologien sind dabei von zentraler Bedeutung.

Ein bundesweiter Glasfaserausbau würde Berechnungen der Deutsche Telekom AG zufolge 80 Milliarden Euro kosten, während andere Analysen mit 45 Milliarden Euro rechnen.