Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) fordert einen schnellen Ausbau der Glasfasernetze und strebt für Deutschland bis 2025 die beste digitale Infrastruktur weltweit an, wie er in der Montagsausgabe des „Handelsblatt“ berichtet. Der Glasfaserausbau soll mit Fördergeldern des 300 Milliarden Euro schweren Juncker-Fonds der EU forciert werden. Die Bundesnetzagentur gab vor wenigen Wochen grünes Licht zum Anschluss von Millionen Haushalten an das Breitband-Internet durch Einsatz der Vectoring-Technik.
In zahlreichen Regionen kann Vectoring nur im Netz der Deutsche Telekom AG durchgeführt werden, weshalb die Wettbewerber des Bonner Konzerns eine Remonopolisierung fürchten. Das Vectoring würde den Wettbewerbern zufolge dem Glasfaserausbau die wirtschaftliche Basis nehmen und aus diesem Grund forderten 25 Verbände die EU auf die Vectoring-Pläne einzustellen. Nach Angaben der Telekom erfolgt beim Glasfaserausbau eine Verlegung der Glasfaserleitungen bis zum Kabelverzweiger.
Die Wettbewerbsregeln in der Breitbandbranche sollten nach den Worten Gabriels gelockert werden. Die US-Internetriesen würden Europa verstärkt in die Abhängigkeit zwingen.
Der Breitbandausbau erfolgt verstärkt mit Einsatz der Glasfasertechnik, die allerdings erhebliche Tiefbaukosten verursacht, weil die Glasfaserleitungen unterirdisch verlegt werden. Die Alternativen LTE, WLAN und Richtfunk werden vor allem in geografisch schwierigen Regionen für die Einrichtung von Breitbandnetzen eingesetzt. Der neue Mobilfunkstandard 5G gilt ab 2020, bietet bis zu 10 Gigabit Bandbreite, hat geringe Latenzzeiten und einen niedrigen Strombedarf.
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