Die Bundesnetzagentur stuft den Internetausbau in Deutschland als ausreichend ein und sieht aktuell keine große Nachfrage nach FTTH-Anschlüssen. Zur Zeit gibt es 647.600 Glasfaserkunden und 2,358 Millionen Haushalte, die mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden können. Der Prozess der Digitalisierung und Vernetzung sowohl in der Wirtschaft als auch Gesellschaft beschleunige sich nach Angaben der Bundesnetzagentur immer mehr.
Das Bundeswirtschaftsministerium und Bundesverkehrsministerium haben Zielvorgaben nach denen bis 2025 ein Gigabit-Glasfasernetz als Grundlage für 5G aufgebaut werden soll. Der Schwerpunkt liege der Bundesnetzagentur zufolge verstärkt auf der schnelleren Verbreitung der hochleistungsfähigen FTTH/FTTB-Anschlüsse. Der kommende Mobilfunkstandard 5G wird im Jahr 2020 kommerziell verfügbar sein und eine Bandbreite von 10 bis 20 Gigabit pro Sekunde bieten. Die Vorteile sind eine geringe Latenzzeit, niedriger Strombedarf und hohe Reichweite. Vor allem neue Anwendungen wie Augmented Reality, Virtual Reality, 3D-Druck oder Onlinespiele und die Industrie werden von 5G profitieren.
In der Rangliste der 39 EU-Staaten belegt Deutschland bei den FTTH/FTTB-Kunden den vorletzten Platz. Die Unternehmen Deutsche Telekom AG, Deutsche Glasfaser, Unitymedia und Vodafone haben sich auf den Glasfaserausbau fokussiert. Die Telekom jedoch setzt bei ihren Glasfaserausbau vorwiegend auf Vectoring, bei der Glasfaseranschlüsse mit Kupferkabeln verbunden werden. Das Vectoring begrenzt die Bandbreite derzeit auf 100 Megabit pro Sekunde, auch wenn in Zukunft eine Geschwindigkeit von 200 bis 300 Megabit möglich sein werden. In Fachkreisen wird Vectoring gegenüber bereits als technisch überholt angesehen.
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