Die Bahn erprobt auf der Zugverbindung Schwaben-München im Fugger-Express ein freies WLAN und erreichte bei einer ersten öffentlichen Testfahrt gute Ergebnisse, jedoch bestehen Grenzen und offene Fragen. Der Bahnreisende muss nur das WLAN-Netz auswählen, die Nutzungsbedingungen bestätigen und kann anschließend mobil durch das Internet surfen. Der Abruf von Texten und Audio klappte, doch beim Abspielen von Videos tauchten Probleme auf und zwar brach bei Augsburg-Hochzoll die Verbindung ab. Der Mobilfunk habe hier nach Angaben von Fahrgästen ein Funkloch.
Das Feedback der Fahrgäste fällt unterschiedlich aus, auf der einen Seite finden sie das WLAN-Angebot gut, um Dinge zu erledigen oder arbeiten zu können und sehen es als Ersatz für den schwachen Mobilfunk-Empfang. Die anderen Fahrgäste sehen WLAN als nicht erforderlich auf kürzeren Regionalzug-Verbindungen. Zur Realisierung ihres WLAN-Angebots bündelt die Deutsche Bahn die Mobilfunkkapazitäten von Vodafone, Telefonica und der Deutschen Telekom. Nach Konzernangaben sollen auf 87 Prozent der Strecke bis zu 10 Megabit Bandbreite im Downstream möglich sein.
Einer der 60 Züge des Fugger-Express dient drei Monate als Testzug für das freie WLAN-Angebot. Die Kosten für diesen Testlauf in fünfstelliger Höhe übernimmt zu 50 Prozent die staatliche Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). Die Belastbarkeit des Funknetzwerks soll getestet und die damit verbundenen Kosten ermittelt werden. Welcher WLAN-Standard bei neuen Ausschreibungen für Nahverkehrsnetze gewählt wird, will die BEG basierend auf den Ergebnissen entscheiden.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar