[Review:] Das Schlumpfdorf

Ein Dorf aufbauen und dieses vor dem bösen Gargamel schützen – darum geht es in der Spiele-App „Das Schlumpfdorf“ von „Beeline Interactive“. Auch wenn das Spiel anfangs Spaß macht, wird es im Laufe der Zeit ziemlich langweilig, sofern man kein echtes Geld dafür ausgeben möchte.

Das Hauptmenü ist relativ langweilig, aber übersichtlich gestaltet. Es gibt fünf Buttons, einen von diesen leitet den Spieler zu dem Spiel selbst weiter, die restlichen sind nebensächliche Punkte. Auch wenn es in dem Spiel um Schlümpfe geht, wirkt das fast komplett blaue Willkommensmenü doch recht kitschig, zumindest für Kinder, die schon etwas älter sind. Das Menü im Spiel selbst, in dem man Häuser, Dekorationen und andere Dinge zum Bauen auswählen kann sind ansprechend mit Holzhintergrund gestaltet. Zu Beginn wirkt alles noch relativ unübersichtlich, man wird allerdings von einem Tutorial begleitet, das dem Spieler alles erklärt. Im Laufe der Zeit gewöhnt man sich an das Menü.

Nun zum Spiel selbst. Es geht im Prinzip darum, ein (Schlumpf-)Dorf aufzubauen und dieses vor dem berüchtigten Gargamel zu verteidigen. Dabei muss man Sachen anbauen, Häuser aufstellen um die Population zu erhöhen, die Stadt dekorieren und sich um andere Dinge kümmern. Zwischendurch erzählen manchmal Schlümpfe miteinander, die dem ganzen Spiel eine Art Story verleihen. Diese kann man aber auch überspringen, falls sie zu langweilig sind. In bestimmten Gebäuden des Dorfes gibt es auch Minispiele, bei denen man den Schlümpfen bei bestimmten Sachen hilft. Beispielsweise kann man durch Schütteln des Gerätes einen Trank zubereiten, oder durch Tippen auf den Bildschirm Gebäck backen, für solche Aktivitäten bekommt man anschließend kleine Belohnungen. Diese Minispiele bringen zwar ein bisschen Abwechslung in das Spiel, aber sind zu einfach und zu kurz, um längerfristig den Spaß am Spiel zu erhöhen. Das ganze Spiel macht zwar anfangs einen guten Eindruck und macht auch Spaß, allerdings zieht sich das Spiel im Laufe der Zeit sehr in die Länge, da einzelne Aktionen schon viele Stunden und Tage gehen können, sodass man immer nur stückchenweise spielen kann. Das ist nicht gerade praktisch, wenn man ein Spiel für zwischendurch spielen möchte, es aber gefühlte Ewigkeiten braucht, bis man die nächste Aktion durchführen kann. Um all diese nervenaufreibende Warten zu überspringen, kann man „Schlumpfbeeren“ einsetzen, die die Schlümpfe unglaublich motivieren, sodass diese ihre Aufgabe sofort fertigstellen. Diese Schlumpfbeeren sind allerdings sehr selten, man kann sie außer durch kleine Belohnungen nur mit Echtgeld erwerben. Und da man nicht lange warten möchte, soll man diese kaufen. Verständlich ist zwar, dass die Hersteller auch etwas an dem Spiel verdienen möchten, allerdings ist es schon etwas dreist, ein Spiel zu veröffentlichen, was ohne Echtgeld auszugeben fast unspielbar ist. Auch weil die Zielgruppe vermutlich kleine Kinder sind, die dann gerne mal mit dem Konto der Eltern sich ein paar Beeren kaufen, damit sie schneller vorran kommen. Das kleinste Paket kostet schon knapp 5 Euro, also auch keine Kleckerbeträge.

Die Grafik ist gut für kleiner Kinder geeignet, sie ist sehr einfach gestaltet, aber übersichtlich. Es ist sehr detailgetreu, bei den herumlaufenden Schlümpfen erkennt man einzelne Bewegungen sehr gut, auch die Häuser sind mit viel Liebe zum Detail gebaut worden. Das Menü ist wie am Anfang bereits gesagt sehr einfach, schon eher langweilig, aber im Spiel selbst wurde sehr viel Wert auf kleinste Details gelegt. Für diese Art von Spiel ist die Grafik alles in allem optimal gewählt. Die Musik im Hauptmenü ist im Gegensatz zum Menü selbst sehr einladend, recht fröhlich und macht Lust aufs Spielen. Auch der Sound im Spiel selbst ist gut gelöst, manchmal läuft Musik, manchmal hört man Vögel zwitschern. Lediglich ein durchgehendes Rattern wird mit der Zeit sehr nervig, dieses kann man auch leider nicht beseitigen, ohne gleichzeitig die Musik oder Effekte mit auszuschalten.

„Das Schlumpfspiel“ wurde von „Beeline Interactive“ veröffentlicht, genaue Angaben zum Erscheinungsdatum der ursprünglichen Version sind nicht vorhanden. Die aktuellste Version ist am 2. Mai 2013 rausgekommen, es wird also auch heute noch regelmäßig aktualisiert. Mit fast 200MB ist das Spiel extrem groß, das kann allerdings auch durch die vielen Möglichkeiten, die man im Spiel selbst hat, gerechtfertigt werden. Laut Hersteller läuft es auf jeder Art von iPhones, Ipods und dem Ipad. Erforderlich für die Nutzung der App ist allerdings die Softwareversion 4.3 oder neuer.

Das Schlumpfdorf ist ein schönes Spiel für kleinere Kinder, auch für ältere Anwender könnte das Spiel noch Spaß bringen, allerdings ist die Grafik eindeutig nicht dafür ausgelegt. Leider wird das Spiel später immer langsamer, bis es letztendlich Tage dauert, bis eine einzige Aktion durchgeführt ist. Dadurch geht der Spaß am Spiel schon etwas verloren und es erweckt den Eindruck, als wollen die Hersteller den Kunden dazu zwingen, echtes Geld in das Spiel zu investieren. Klar, sie wollen auch an ihrem Spiel verdienen. Aber einerseits sind die Preise sehr teuer, und andererseits wird der Kunde mehr oder weniger dazu gezwungen, etwas zu kaufen. Zwar ist das Spiel theoretisch auch so spielbar, leider aber später extrem langwierig und man sieht kaum noch Fortschritte. Schade eigentlich, dass ein von der Grundidee her gutes Spiel an der Gier der Erfinder scheitert.

 

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