Eine Glasfaserstrecke von 1400 Kilometern Länge wurde zwischen zwei optischen Atomuhren aus Deutschland und Frankreich aufgebaut. Die erste Atomuhr befindet sich in Braunschweig an der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die zweite Uhr in Paris am Institut Systèmes de Référence Temps-Espace (LNE-SYRTE). Es handelt sich um optischen Atomuhren mit der höchsten Genauigkeit in Europa.
Nach Angaben des PTB besitzen optische Atomuhren eine 100 mal höhere Genauigkeit als jede Cäsium-Uhr. Als Übertragungsmedium wird eine Satellitenverbindung genutzt, die jedoch mit gewissen Frequenzunsicherheiten verbunden ist und aus diesem Grund wurde eine Direktverbindung per Glasfaser aufgebaut. Die Glasfaserleitung basiert auf kommerziellen Glasfasern und kann Leistungsverluste durch Verstärker ausgleichen.
Die optischen Signale der Atomuhren werden mit der Glasfaser sehr stabil übertragen, wie das PTB in seiner Pressemitteilung berichtet. Der deutsche Abschnitt der Glasfaserstrecke besteht aus kommerziellen Glasfasern und steht mit Einrichtungen des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) in Verbindung. Der französische Bereich der Glasfaserleitung nutzt das Netz des Bildungs- und Forschungszentrums Renater als Grundlage.
Als Ziel soll ein europaweites Netzwerk glasfaserverbundener optischer Uhren errichtet werden. An dieses Netz sollen sich Wetterinstitute mit ihren eigenen Optikuhren beteiligen können. Die Glasfasertechnologie bietet eine hohe Bandbreite, Zukunftssicherheit und kann leicht an neue Anforderungen angepasst werden. Bundesweit befinden sich derzeit Glasfasernetze von der Deutsche Telekom AG, Vodafone, 1&1 Versatel und anderen Anbietern im Aufbau.