Das DigiNetz-Gesetz der Bundesregierung wird vom Branchenverband VATM begrüßt, jedoch wird eine besserer Breitband-Gesamtstrategie gefordert. Das Gesetz zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze (DigiNetzG) wurde am 27.Januar 2016 verabschiedet.
Nach den Worten des VATM-Geschäftsführers Jürgen Grützner sei es sehr sinnvoll zu versuchen die Kosten des Breitbandausbaus weiter zu senken, um eine Erschließung mit schnellen Breitband zu beschleunigen. Der aktuelle Gesetzentwurf solle jedoch einen Überhang bestehender Glasfasernetze ausschließen, wenn dort ein offener und diskriminierungsfreier Zugang zur Verfügung steht.
Es sei zwar richtig auf bestehende Infrastrukturen von Kommunen und Energieversorgern zurückgreifen zu dürfen, damit Tiefbaukosten gesenkt werden. Auf der anderen Seite dürften diese dann aber nicht gleichzeitig durch die Vectoring-Monopolpläne der Telekom beim eigenen Ausbau von Hochleistungsnetzen behindert werden, warnte Grützner mit einem Verweis auf den Entscheidungsentwurf der Bundesregierung. Wie er weiter ausführt seien einseitige Belastungen und eine Bevorzugung der Deutsche Telekom AG das Gegenteil von dem was die EU-Vorgabe fordere.
In der Praxis dürften die geplanten Instrumente zur Kostensenkung niedriger ausfallen als erwartet. Die Instrumente seien in der Kostensenkungsrichtlinie und dem DigiNetzG zu hoch angesetzt, berichtet der VATM.
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V (VATM) zählt 120 Telekommunikations- und Dienstleistungsunternehmen, die auf dem deutschen Markt aktiv sind.
Nach den Plänen der Bundesregierung soll bis zum Jahr 2018 bundesweit Breitband mit einer Mindestbandbreite von 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) kündigte an, bis 2025 insgesamt 600 Milliarden Euro in den Breitbandausbau mit einem Fokus auf die zukunftsweisende Glasfasertechnologie investieren zu wollen. Das erforderliche Geld sollen der Staat und die Wirtschaft zur Verfügung stellen.